Rund 160 Künstler_innen und Engagierte des AIDS-Hilfe Lausitz e.V. gestalteten gemeinsam am Samstag, dem 18. November 2017, die AIDS-GALA "Wir für Dich, für's Leben" im Cottbuser Blechen Carré.

Die Veranstaltung war ein wahres Mammutprojekt mit durchgehendem Programm von 12.00 bis 18.00 Uhr und rotem Teppich. Der Eintritt war kostenfrei.

Der AIDS-Hilfe Lausitz e.V. veranstaltete zum 7. Mal eine Benefizaktion, um Spenden zu sammeln, aktuelle Informationen zu HIV/Aids zu streuen und um Vorurteile zu bekämpfen. Denn noch immer existieren viel Unsicherheit und Angst im Umgang mit HIV-Positiven.

Aufsteller AIDS-GALA ProgrammFoto: Stefan FiedlerFoto: Stefan Fiedler

Miss Cherry Moonlight führte durch das Programm. Die große Dame zog interessierte Blicke auf sich. "Sie dürfen gerne spenden. Die AIDS-Hilfe nimmt Geld das klimpert und gerne auch Geld, das raschelt", scherzte die Drag Queen.


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An ihrer Seite klapperte Storch Viktor, das Maskottchen des AIDS-Hilfe Lausitz e.V., mit der Spendendose. Storch Viktor informierte über das Kondom, das wirksam vor einer HIV-Infektion schützt. Der gefiederte Freund der Lausitz verteilte rote Schleifen, Kondome und Süßigkeiten für die großen und kleinen Kinder.

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Aber nicht nur das Kondom schützt vor HIV, gab Miss Moonlight zu bedenken. Auch eine HIV-Therapie könne die Weitergabe des HI-Virus verhindern. Die Medikamente halten das Virus in Schach. HIV würde ohne eine Behandlung das Immunsystem angreifen. "Das Virus macht die Körperabwehr platt. Ich nenne diese kleinen Dinger, die Polizei des Körpers. Wenn die erstmal durch HIV aufgefressen sind, kann sich das Virus verbreiten und andere Krankheiten haben dann leichtes Spiel", erklärt die Dame. Außerdem sei auch interessant, dass die sogenannte PrEP (Präexpositionsprophylaxe), eine HIV-Infektion verhindern könne. Die PrEP ist ein Medikament in Form einer Pille, die von einem Arzt verschrieben werden muss. Heute wäre die Medizin so weit, dass Menschen mit HIV gut und lange leben können, vorausgesetzt, sie wissen von ihrer HIV-Infektion. Die Diskriminierung von HIV-Positiven sei noch immer besonders problematisch, mahnt die Drag Queen.

Das Konzept der AIDS-GALA kombiniert Bildung und Kunst. So entstand ein ganz vielseitiges Bühnenprogramm, zu dem Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft und Kulturen kamen. Junge und ganz alte Menschen saßen auf den Stühlen. Bürger_innen mit und ohne einem Dach über dem Kopf erfreuten sich an Tanz, Gesang und Artistik. "Wir veranstalten die AIDS-GALA ganz bewusst an einem Ort, der für viele Menschen offen ist. Die Leute haben im Blechen Carré die Möglichkeit zu shoppen, einen Kaffee zu trinken und ganz nebenbei erfahren sie etwas über HIV/Aids. Sich hier hinzusetzen und zuzuhören ist völlig unverfänglich. So erreichen wir auch die, die sich nie eine Karte für eine GALA kaufen würden", sagt Renate Müller, die Vorsitzende des AIDS-Hilfe Lausitz e.V.

Nur mit dem Engagement aller Beteiligten war es möglich, eine AIDS-GALA mit einem 6-stündigen Programm zu gestalten. Auf die Bühne stiegen junge und erfahrene Künstler_innen aus Cottbus, dem Umland und aus Berlin. Alle verzichteten zu Gunsten des AIDS-Hilfe Lausitz e.V. auf ihre Gage.

Foto: Stefan FiedlerFoto: Stefan Fiedler

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Das Ensemble "Pfiffikus" brachte schwungvollen Tanz, atemberaubende Artistik und zauberhaften Humor auf die Bühne.

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Die Veranstaltung zeichnete Elke R. Steiner mit. Die Comiczeichnerin, Illustratorin und Livezeichnerin aus Berlin, zückte ihre Stifte und fing interessante Perspektiven ein.

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Academy of Music, die Musikschule aus Cottbus, ließ aufhorchen. Junge Talente zeigten Ihr Können und brillierten.

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Das Piccolo Theater präsentierte „CRY BABY“ aus dem Stück „Euforia“ der Jugend Tanz Company 2018 und „Rock ´n´ Roll Collage".

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Jounglieren, Artistik und eine Einradshow präsentierten die Harlekids.

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Vivien rockte das Blechen. In guter Tradition unterstütze die Sängerin aus Cottbus die AIDS-Hilfe. Bei ihrem Auftritt klatschten alle fleißig mit und so manch Hüfte wackelte im Takt.

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Die Sopranistin Liudmila Lokaichuk und Bariton Christian Henneberg rührten das Publikum zu Tränen. Eine grandiose Vorstellung präsentierten die Künstler_innen vom Cottbuser Staatstheater.

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Mit einem umwerfenden Programm zeigten die Sänger_innen des Pop-Chor des Max-Steenbeck-Gymnasiums, was in ihnen steckt.

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Sogar Gospel gab's im Blechen. Monica Ooro und Emily gaben den Takt an. Ihre Darbietung richtete sich an die Menschen. Afrikanische Klänge hallten durch's Blechen Carré.

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Der Jazz Dance Club 99 e.V. pränsentierte hoch engagierte Kids, die sich dem Tanz verschrieben haben. Eine tolle Darbietung, die Lust macht auf Mitmachen.

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Es ging bei der AIDS-GALA nicht nur darum, zu schauen und zu klatschen. Mitmachen war angesagt bei Bianca, von Salsa in Cottbus. Sie zeigte den Gästen, wie getanzt wird. Der Salsa-Workshop war ein Erlebnis für die ganze Familie. Plötzlich verwandelte sich die Tanzfläche in eine Mitmachaktion und ganz viele standen auf und lernten erste Salsa-Schritte. Das war ein Spaß. Auch Storch Viktor und Miss Moonlight machten mit.

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BARWEAVER aus Berlin untermalte das Programm auf ganz zauberhafte Art und Weise. Die Künstler_innen ließen die Herzen höher schlagen und so manch eine_r blieb stehen und lauschte.

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Mit einer einzigartigen Show präsentierte Sarafina die Welt des Orients. Anmutig fesselte die Tänzerin das Publikum. Bauchtanz im Blechen Carré. Das gab es wohl noch nie.

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Gesteppt wurde nach irischem Vorbild. Erin Circle ließ die Schuhe tanzen. Die Bühne bebte unter dem kraftvollen Rhythmus. Eine Darbietung, die ins Blut ging.

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Einen ergriffenen und tränenreichen GALA-Abschluss gestaltete Alexander Ziebart. Der Musicaldarsteller sprach die Gefühle der Zuschauenden an und faszinierte mit Titeln großer Kunstwerke, wie beispielsweise Cats.

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Viele interessierte Besucher_innen nutzten die Gelegenheit und lauschten. Hier und da wurde in der Tasche gekramt und das Portemonnaie gezückt. Storch Viktor sammelte den ganzen Tag über Spenden. Insgesamt kamen 600 Euro zusammen. Im letzten Jahr sammelte die AIDS-Hilfe Lausitz rund 190 Euro im Blechen. "Wir sind überwältigt von der gesammelten Spendensumme", sagt Renate Müller, die Vorsitzende des AIDS-Hilfe Lausitz e.V.. "Mit so einem Betrag haben wir nicht gerecht. Das Geld hilft uns sehr, die nächsten Präventionsaktionen durchzuführen. Herzlichen Dank an alle, die uns unterstützt haben."